Aufklärungskampagne „Risiko Einstiegsdrogen“
Wir arbeiten für effektive Suchtberatung.
Drogenkonsum birgt immer ein unkalkulierbares Risiko für die körperliche und psychische Gesundheit sowie für das soziale Leben.[1] Insbesondere bei jungen Menschen sind Drogen zum Alltagsproblem geworden – mit teilweise verheerenden Folgen, die die Jugendlichen oft ein Leben lang begleiten.
Der Kriminalstatistik für das Jahr 2022 des Polizeipräsidiums Oberfranken bestätigt dies: Bei Heranwachsenden sind häufig Betäubungsmitteldelikte festgestellt worden. Im Vergleich zu 2019 gab es im Jahr 2022 fast fünf Prozent mehr Rauschgiftdelikte, zum Jahr 2021 betrug die Zunahme gut sechs Prozent.[2]
Das BtMG gibt es jedoch nicht ohne Grund – es ist keine Kleinigkeit, dagegen zu verstoßen, wie es einige politische Kräfte gern darstellen. Es handelt sich bei diesen illegalen Drogen um eine Vielzahl an Substanzen, die vor allem auf das menschliche Gehirn einwirken und dadurch Einfluss auf Befindlichkeit, Stimmung, Denken, Wahrnehmung und das Verhalten nehmen. Das geschieht, indem die Substanzen den Stoffwechsel körpereigener Botenstoffe (der sogenannten Neurotransmitter) im Gehirn beeinflussen sowie auf spezifische Rezeptoren des Nervensystems einwirken. Drogenkonsum birgt daher immer ein unkalkulierbares Risiko für die körperliche und psychische Gesundheit sowie für das soziale Leben. Viele illegale Drogen führen schnell zu psychischer und/oder körperlicher Abhängigkeit. Die gesundheitlichen Risiken ergeben sich nicht ausschließlich aus der Wirkung der Substanz selbst, sondern auch aus der unbekannten Zusammensetzung der Droge bei unklarem Herstellungsprozess.[3]
Die Lösung kann aber kaum die Billigung der mit dem Konsum verbundenen Straftaten sein. Eine Kapitulation vor dem Umständen, wie Pläne zum Drogenkonsum unter staatlicher Aufsicht, ist für die AfD inakzeptabel. Die Politik hat eine Verantwortung gegenüber den Menschen, die Hilfe brauchen – denen die fatalen Folgen ihrer Handlungen vielleicht gar nicht bewusst sind.
Cannabis ist die derzeit am häufigsten konsumierte illegale Droge mit seit 2011 ansteigenden Zahlen. Vergleichbar mit anderen europäischen Ländern haben in Deutschland 8,8 Prozent der Allgemeinbevölkerung (18 bis 64 Jahre) im Jahr 2021 Cannabis konsumiert, in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen waren es 18,2 Prozent.
Zunehmend besser wird das Gefährdungspotential von Cannabis verstanden. Ein besonderes gesundheitliches Risiko geht von dem in den letzten Jahren deutlich zugenommenen THC-Gehalten in den Produkten sowie die Zunahme von neuen Cannabisformen und aus Cannabispflanzen extrahierte Produkte aus. Nach der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle liegt der TCH-Gehalt heute bei 13 bis 24 Prozent (Haschisch, „Harz“) beziehungswiese 9 bis 12 Prozent (Marihunana, „Gras“), doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Außerdem ist eine Zunahme von neuen Cannabisformen und aus Cannabispflanzen extrahierten Produkten zu verzeichnen. Neben der Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung zählen kognitive Beeinträchtigungen, die Erhöhung des Risikos für die Entwicklung einer psychotischen Erkrankung sowie weiterer psychiatrischer Erkrankungen zu den Risiken. Auch das Risiko an Hodenkrebs zu erkranken ist bei regelmäßigem Cannabiskonsum erhöht. Etwa einer von zehn Konsumenten entwickelt einen klinisch bedeutsamen Gebrauch und konsumiert teilweise mehrmals täglich Cannabis. Es kommt oft zu psychosozialen Folgen, zum Beispiel einem geringeren Bildungserfolg. Es kann auch zu psychischen und körperlichen Entzugssymptomen kommen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt, je früher im Leben und je häufiger Cannabis konsumiert wird. Insgesamt sind 9 Prozent aller Konsumierenden abhängig und sogar 25 bis 50 Prozent, wenn schon als Jugendlicher täglich konsumiert wird.[4]
Die Tatsache, dass so viele junge Menschen offensichtlich – trotz der bereits vorhandenen Aufklärungsangebote – weiterhin illegale Substanzen konsumieren zeigt, dass an dieser Stelle ein Handlungsbedarf besteht.
Die Politik darf nicht belehrend neben den jungen Menschen stehen und ohne zu zögern zuschauen, wie Jugendliche sich Probleme für ihr ganzes Leben schaffen. Es ist vielmehr unsere Aufgabe dafür zu sorgen, durch anschauliche Aufklärungsmethoden, dass den Jugendlichen klar wird, welchem Risiko sie sich mit dem Konsum – im übrigen auch rein juristisch betrachtet mit dem Kauf oder Handel – von insb. illegalen Drogen aussetzen.
Gerade bei jungen Menschen gehört das Konsumieren von Drogen oft auch zum Sozialleben dazu. Lassen Sie uns im Bezirk Oberfranken Vorreiter für die Drogenaufklärung für die kommenden Generationen werden. Lassen Sie uns über unsere bezirkseigenen Organisationen (beispielsweise unsere Kliniken oder den Bezirksjugendring) neue, anschauliche Aufklärungsangebote in ganz Oberfranken entwickeln.
[1](StMGP, 2023)
[2](Polizeipräsidium Oberfranken, 2023)
[3](StMGP, 2023)
[4](StMGP, 2023)